Bilanz nach 5 Jahren Oppositionsarbeit

Dr. Ulrike Wittkopp-Erdmann
Dr. Ulrike Wittkopp-Erdmann

Vor 5 Jahren habe ich mich entschlossen, für die Zukunft für Zahnmedizin zu kandidieren, weil mir die führenden Köpfe als integere Kollegen bekannt waren und mir die Idee einer kollegial geprägten, auf Sachwissen fundierten Oppositionsarbeit einleuchtete.

Tatsächlich ist Zukunft für Zahnmedizin, zur Überraschung einiger altgedienter Standespolitiker, ja mit 10 Delegierten in die neue Kammer eingezogen.
10 Kammerversammlungen und 20 Ausschusssitzungen später ist das Resümee durchaus gemischt.

Ich bin auf viele engagierte, kompetente Kollegen getroffen, die mich freundlich aufgenommen haben.

Ich habe viele frustrierende Diskussionen erlebt, die nur zur Erfüllung der Form oder der Darstellung persönlicher Eitelkeiten dienten, weil das Ergebnis sowieso vorherbestimmt war. Ich habe aber auch Kollegen erlebt (gerade in der Ausschussarbeit), denen Themen eine echte Herzensangelegenheit waren und die bereit waren, viel unbezahlte Arbeitszeit in einzelne Projekte zu investieren.

Und ich habe verdeckte Kämpfe um Posten und Pfründe erlebt, die jedes üble Vorurteil, das man über Politiker nur haben kann, in unangenehmer Weise bestätigten.

Zwei Dinge sind am Ende klar:

  • Freiwillig teilt ein dominierender Verband nichts, weder Einfluss noch Informationen.
  • Das jahrzehntelang dieselbe Partei an allen Hebeln sitzt, kann kein wünschenswerter Zustand sein.

Da hilft nur weiterzumachen und zu hoffen, dass eine neue Kammer so zusammengesetzt sein wird, dass die Waagschale der Macht sich ein bisschen weiter zugunsten der Opposition senkt.

Einheitsparteien gehören in der Weltpolitik der Vergangenheit an, warum sollten sie ausgerechnet in unserer Standespolitik überleben?

Dr. Ulrike Wittkopp-Erdmann